Zu Beginn bekommen ein paar der Schüler jeweils ein Entwicklungsfeld des Orientierungsplans ausgeteilt, aus dem sie herauslesen sollen, ob in diesem Abschnitt etwas über Medien zu finden ist (wird beim nächsten Unterricht weiter bearbeitet)
Währenddessen wird die letzte Klassenarbeit ausgeteilt und die Punktegebung wird überprüft. Der Durchschnitt erhebt sich dabei um 0,3 :-)
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1.) Die Sozial-kognitive Theorie (Weiterführung von Inhalten aus Unterrichtsprotokoll # 3)
Banduras soziale Lerntheorie (sozial-kognitive Theorie) wurde in einer Langzeitstudie (22 Jahre) weitgehend bestätigt (Eron 1994). Allerdings mit folgenden weiteren Erkenntnissen:
- Die Bestrafung aggressiven Verhaltens wirkte offenbar nur dann, wenn sie als gerecht und angemessen beurteilt wird, andernfalls führt die Bestrafung eher zu einem Anstieg der Aggression.
-Dieser Befund kann mit lerntheoretischen Ansätzen allein nicht erklärt werden und veranlasste Bandura zu einer Reformulierung seiner Theorie.
Nach dieser sozial-kognitiven Theorie übernehmen Kinder nicht nur das Verhalten, sondern auch die evaluativen Standards, Gedanken und Gefühle ihrer Modelle.
( Diskussion zwischen zwei Schülerinnen, ob man Kinder auf Dauer so beeinflussen kann, dass sie diese Dinge, auch gegen ihren Willen, tun, die die Erwachsenen wollen.)
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Arbeitsblatt und Text: "Lernen am Modell nach Bandura"
1. Medienpädagogik
1.1 Medienwirkungsforschung
1.1.1 Sozial-kognitive Theorie
Arbeitsauftrag: Text lesen, Arbeitsblatt beantworten und ausfüllen. Zeit 15 Min.
Hier die Fragen und das Protokoll der Antworten der SchülerInnen:
a) Welche Phasen und Prozesse unterscheidet Bandura in seiner sozial-kognitiven Theorie?
Bandura stellt das Lernen am Modell in zwei Phasen dar, welche jeweils noch einmal in zwei Prozesse gegliedert sind:
1. Aneignungsphase: Aufmerksamkeitsprozesse & Gedächtnisprozesse
2. Ausführungsphase: Reproduktionsprozesse & Verstärkungs-/ Motivationsprozesse
b) Wie erfolgt Lernen innerhalb der Prozesse?Verwenden Sie dazu ein Beispiel.
Bedingungen für ein erfolgreiches Lernen am Modell sind zum Beispiel, dass eine gefühlsmäßige Beziehung zwischen dem Lernenden und dem Modell besteht; das Modell auf irgendeine Art und Weise wichtig für den Lernenden ist ( Bsp.: Lehrer, Eltern..); Das Verhalten nachvollziehbar ist; Das Verhalten Erfolg bringt und der Lernende bei übernommenem Verhalten in seinen Handlungen gestärkt wird.
Beispiel:
- Unsere Dozentin Frau Gebhardt, ehemalige Leiterin einer Kindertagesstätte, erzählt, dass alle Mädchen, die in ihrer Gruppe waren, heutzutage Lehrerinnen oder Erzieherinnen sind. Sie erzählte, dass die Eltern der Mädchen jedes Mal gemeint hätten, sie würden nur von Frau Gebhardt sprechen und total begeistert von ihr sein.
- Die Gangart, Spielweise, Torjubel, etc. des Fußballstars nachahmen und für sich selbst aufnehmen wollen.
c) Welche Effekte können durch Lernen am Modell erzielt werden?
Es können drei Effekte erzielt werden:
1. Neuerwerb verschiedener Verhaltensweisen
2. Hemmung/ Enthemmung bereits gelernter Verhaltensweisen
3. auslösende Wirkung eines bereits gelernten Verhaltens.
d) Wie lässt sich anhand der Effekte erklären, dass Gewalt in Medien Gewalt zur Folge hat?
" [...] Kinder, die beobachteten, wie erwachsene Modelle eine große Plastikpuppe boxten, schlugen und traten, zeigten im weiteren Verlauf des Experiments häufiger derartige Verhaltensweisen als Kinder aus Kontrollgruppen, die die aggressiven Modelle nicht beobachtet hatten ( Bandura et al. 1963 [...]). Nachfolgeuntersuchungen erbrachten, dass Kinder aggressive Verhaltensweisen schon dann nachahmten, wenn sie die Modelle lediglich im Film gesehen hatten oder wenn die Modelle sogar nur Zeichentrickfiguren gewesen waren." Zimbardo & Gerrig (1999,233)
Fernsehserien für Kinder, in denen Gewalt vorkommt: Tom& Jerry, Oggy& die Kakerlaken
Damit Kinder nicht gewalttätig werden, müssen wir eine gute, attraktive Einstellung haben.
Die Aufgabe der Erzieher/innen besteht darin, den Eltern mehr über das Thema Medienerziehung zu zeigen und ihnen bewusst zu machen, wie Medien -vor allem mit Gewaltdarstellungen- Kinder beeinflussen können.
Quelle Text: https://www.uni-due.de/edit/lp/kognitiv/bandura.htm#oben (29.01.2015)
Zusammenfassender Abschluss des Themas:
Interpretationen der Grafik:
> Das Modell ist in seinem aggressiven Verhalten für den Beobachter interessant, da dieser sein Aufmerksamkeit darauf richtet. Ohne, dass die Aufmerksamkeit des Beobachters vorhanden ist, kann keine Modellwirkung entstehen. Aufmerksamkeit ist begründet in den Erfahrungen des Beobachters, die bereits zu bestimmten Einstellungen geführt haben.
Bsp: Ein Beobachter, für den Gewalt nicht attraktiv ist (er kommt aus einem Kontext, wo Gewalt abgelehnt wird) wird ein gewalttätiges Modell nicht leicht als attraktiv wahrnehmen.
> Der Beobachter beobachtet das aggressive ( gewalttätige) Verhalten mit starker Aufmerksamkeit.
> Der Beobachter speichert die Interpretation dieses Verhaltens (mit der Speicherung wird interpretiert, d.h. ein subjektives Bild wird abgespeichert) und ahmt dies an anderen Personen individuell nach (um Nachahmen zu können, müssen noch andere Aspekte dazu komme, z.B. die Gelegenheit, hohe Frustration, Zugang zu Waffen u.a.).
> Durch dieses Nachahmen schlägt er z.B.: andere Kinder.
> Wenn Kinder, die dies gesehen haben darüber lachen, und keine, als gerecht empfundene Konsequenz erfolgt, ist das u.U. Bestätigung für den Aggressor in seinem Handeln (die Bestätigung kann auch durch andere Umstände erfolgen: Gerechtigkeitsgefühl, Innere Befriedigung...)
> Diese Bestätigung zeigt dem Kind, dass das Verhalten richtig ist (bzw. zum Ziel führt, z.B.: sich durchzusetzen) und das Kind macht weiter.
> Außerdem fördert die Beobachtung weiterer aggressiver Modelle.
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Bei Kindergartenkindern wurde von Pass (1983) die aggressionsstimulierende Wirkung kurzer gewalthaltiger Geschichten, die über ein Tonband dargeboten wurden, belegt.
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Medienkompetenz
...ist für mich, Bewusstsein für gesundes Konsumverhalten.
...ist für mich, zu wissen, wie man mit Medien umgeht.
... ist die Fähigkeit, Medien den eigenen Bedürfnissen und den eigenen Zwecken entsprechend zu
nutzen und mit ihnen verantwortungsvoll umgehen zu können.
..." Ist die Fähigkeit, in der Welt aneignenderweise auch aller Arten von Medien für das
Kommunikations- und Handlungsrepertoire von Menschen einzusetzen"
( Baacke, zitiert nach Vollbrecht 2001, S.56).
Die Vier Säulen der Medienkompetenz
1. Medienkunde
2. Mediennutzung
3. Mediengestaltung
4. Medienkritik
"Medienkompetenz" hat eine Begriffserweiterung erfahren aufgrund der neuen Medien:
1. Teilhabe (Partizipation)
2. Medienkritik wird wichtiger
3. Vermittlung praktischer Nutzungskompetenz
( Peter Lokk in: Computer einsetzen: Schreiben, Gestalten, Organisieren und Kommunizieren mit dem PC, Bonn 1996)
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"Kompetenzen in einer digital geprägten Gesellschaft" (BMBF 2010) sind:
- Information und Wissen mit Hilfe von Medien
- Kommunikation und Kooperation durch Medien
- Identitätssuche und Orientierung durch Medien mit Hilfe von Medien
- Kennen digitaler Wirklichkeiten und produktives Handeln
Drei Kompetenzbereiche:
1. Selbstregulation
2. Selbstorganisation
3. Selbstreflexion
" Neugierde und Kreativität, Initiative und Autonomie, Lernfähigkeit, Verantwortungsbewusstsein, Frustrationstoleranz, Improvisationsgeschick und Risikobereitschaft."
( Quelle: Philippe Wampfler: " Wie Schülerinnen und Schüler Social Media nutzen", in: Facebook, Blogs und Wikis in der Schule: Ein-Social-Media-Leitfaden, Vandenhoeck &Ruprecht 2013, ISBN 987- 3-525-70165.2, S. 78f)
Notwendig: die Kompetenz, in flexiblen Umgebungen problembezogen mit Hilfe von Medien kommunizieren zu können, ohne die eigene Autonomie preiszugeben.
Man spricht von: Medienalphabetisierung oder Medienliteracy
Definition Medienliteracy:
1. >> Medienspezifische Analyse-, Evaluations- und Contententwicklungs-Skills<<
2. Die Fähigkeit Informationen kontextualisieren zu können.
Medienkompetenzen für angehende ErzieherInnen:
1. Medienkunde und 2 Mediennutzung
Ziele einer ausgewogenen Medienkunde?
a) Verschiedene Mediensysteme und ihre wichtigsten Angebote kennen
b) Voraussetzung für einen kritischen Umgang: Erkennen können, ob ein Medienprodukt neutral ist
oder eine bestimmte Meinung darstellen möchte.
Beispiel wie die Werbung Entwicklungspsychologische Inhalte benutzt um Kinder zu Konsumenten zu machen. Hier ist es, ohne pädagogische Bildung für Kinder nicht möglich einen kritischen Umgang zu pflegen:
CreaKompass Kids 2014
"Mit zielgruppengerechter Kreation die Wirkung von TV-Spots optimieren"
(Kinderwelten ist eine Forschungsmarke von Super-RTL)
Weiterführendes Thema (Nächste Unterrichtsstunden)
Bildungsimpulse erarbeiten, wie Kinder verschiedene Mediensysteme und ihre wichtigsten Angebote kennenlernen und wie sie die Voraussetzung für einen kritischen Umgang erwerben.
A.K
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