Sonntag, 15. Februar 2015

Unterrichtsprotokoll # 3 09.02.2015

Dozentin: Frau Gebhardt
Anwesende Schüler: Katharina, Marco, Tamara, Saskia, Anna-Lena, Nathalie, Natascha, Lara
Protokollant: Lara
Beginn: 10.10 Uhr

Zu Beginn bekommt jeder einen Laptop und loggt sich damit auf dem EBG-Blog ein. Frau Gebhardt stellt die Aufgabe, dass jeder ein Kommentar zum Protokoll der letzten Woche schreibt. Das Ziel ist, dass jede/r SchülerIn den Umgang mit dem Blog erlernt. Hat gut geklappt:-)

Anschließend besprechen wir die Vor- und Nachteile des Blogs im Vergleich zur Power Point- Präsentation (PPP). Der Blog soll in Zukunft die ausgedruckten Kopien der PP ersetzen. Frau Gebhardt wird die PPP und die Protokolle ausdrucken und in einem Ordner, der neu angelegt wurde ("Medienpädagogik") sammeln, damit die Klasse darauf zurückgreifen kann.

Beginn der PPP - Thema: Thesen der Wirkung von Gewaltdarstellung

Text der Bundeszentrale für politische Bildung und "Gewalt durch Medien"?
Quelle:http://www.bpb.de/publikationen/80UVUN,0,0,Gewaltt%E4tig_durch_Medien.html

Arbeitsauftrag:
1. Eine Theorie auswählen und die wesentlichen Inhalte in Stichpunkten zusammenfassen.
2. Diskutieren Sie in Ihrer Gruppe, ob Sie den Aussagen der Theorie zustimmen können oder nicht.
     Begründen Sie stichwortartig Ihre Entscheidung.
3. Entwickeln Sie gemeinsam ein Thesenpapier zu Ihrer Theorie und notieren Sie Ihre Kritik bzw.
    Befürwortung für diese These.
4. Jeder aus der Gruppe soll in der Lage sein, die Inhalte Ihres  Thesenpapiers vorzustellen.

Die Gruppe wird in Teams eingeteilt, welche die einzelnen Inhalte erarbeiten. Die Zeit für die Aufgabe beträgt 30 Minuten (Beginn 10.55 Uhr).

Themenübersicht:
a) Allgemeine Theorien zur Medienwirkung (Nathalie und Natascha)
b) Katharsisthese (Nathalie und Natascha)
c) Habitualisierungsthese (Tamara, Saskia und Anna-Lena)
d) Inhibitionsthese (Tamara, Saskia und Anna-Lena)
e) Stimulationsthese (Marco und Katharina)
f) Kognitive soziale Lerntheorie (Frau Gebhardt)
g) Suggestionsthese (Katharina und Marco)

Die Erarbeitung der Themen ergab folgendes:
a) Allgemeine Theorien zur Medienwirkung / Problematisierung
- Es gibt 5000 Studien zu "Medien und Gewalt"- nicht alle sind qualitativ gut
- In den letzten Jahren wurden immer mehr Fortschritte erzielt
- Es sollen nur bestimmte Problemgruppen betrachtet werden und nicht die ganze Bevölkerung
- Es ist schwer, der Öffentlichkeit den Unterschied und Zusammenhang zwischen Mediengewalt und realer Gewalt zu vermitteln
- Je einfacher eine These für die Öffentlichkeit ist, desto besser wird sie verstanden z.B. Mediengewalt = gesteigerte Aggressivität, obwohl die Forschungsergebnisse eine so einfache Schlussfolgerung nicht zulassen.
- Forschungsbefunde werden nicht ausreichend diskutiert und so auch falsch aufgefasst und weitergegeben > Es sei nur interessant, wenn man Ängste der Allgemeinheit bestätigt
- Neil Postmann (Autor) als Beispiel dafür, dass die Bevölkerung eher allgemeinen Informationen (durch Medien und Popularität) wie Büchern folgt, dabei erfassen diese die Komplexität des Themas nicht

b) Katharsisthese
- Geht von der Existenz eines angeborenen Aggressionstriebes aus (nach Freud)
- Alle Gewalttaten, die man in den Medien sieht oder hört, helfen einem, sein eigenes Gewaltpotential in den Griff zu bekommen bzw. zu verarbeiten
-> Man selbst wird nicht gewalttätig (lässt sich nicht empirisch beweisen)

- J. Grimm hat eine Studie gemacht, in welcher festgestellt wurde, dass eine kurzfristige Aggressionsminderung stattfinden kann
- Ein Kind mit geringen kognitiven Fähigkeiten braucht Gewaltdarstellungen in den Medien, um zu lerne, wie es mit der eigenen Gewalt/Aggression umgehen kann/soll/muss. Dafür gibt es keine überzeugenden empirischen Belege.

c) Habitualisierungsthese
Die Habitualisierungsthese sagt, dass ein einzelner Film keine dauerhaften Veränderungen der Persönlichkeit hervorrufen kann, sondern erst bei langfristigen, häufiger vorkommenden Gewaltdarstellungen. Dadurch wird Gewalt nach und nach als harmloser empfunden.
Problem dieser These ist, dass jeder Mensch anders auf Gewalt im Fernsehen reagiert und diese unterschiedlich aufnimmt und verarbeitet.
Fazit: Zustimmung durch eigene Erfahrungen der Gruppe

d) Inhibitionsthese
Die Inhibitionsthese erklärt, dass man durch häufigeres Betrachten von Gewalt,
Aggressionshemmungen (z.B. durch Angst) auslöst, d.h. man zeigt weniger aggressives Verhalten und wird ängstlicher.
-> Wenn man Gewalt anschaut, wird man empfindlicher/ängstlicher.
Fazit: Für die Gruppe vorstellbar.

e) Stimulationsthese
- Erregungszustand des Individuums und Situationsfaktoren spielen eine wichtige Rolle.
- Leonard Berkowitz führte Experimente über aggressives Verhalten durch.
- Bestimmte Gewalt (gerechtfertigte) führt unter persönlichkeitsspezifischen und situativen Bedingungen zu einer Zunahme von aggressivem Verhalten.
- Persönlichkeitsspezifisches ist z.B.: Frustration, diese bewirkt emotionale Erregung. Kommen dann noch Situative Bedingungen dazu, z.B.: aggressionsauslösende  Hinweise (Waffen) kann es eher zu gewalttätigen Handlungen kommen.
- Beispiel: Wenn ein Mensch frustriert und emotional erregt ist und Gewaltdarstellungen ausgesetzt ist,  ist er eher beeinflussbar für aggressives Verhalten.
- Keinerlei Studien beweisen diese Thesen.
Fazit: These erhält Zustimmung der Gruppe, da es nachvollziehbar ist, bei Frustration sich eher aggressiv zu verhalten

f) Kognitive soziale Lerntheorie
- Lernen am Modell nach Albert Bandura, kanadischer Psychologe




Aggressives Verhalten von „Rocky“:
Kinder beobachteten gewalttätiges Verhalten
einer großen Puppe gegenüber. Anschließend wurden die Kinder in den Raum gebracht, in dem sich diese Spielpuppe und noch anderes Spielzeug befand.

Kinder die gewalttätiges Verhalten beobachteten zeigten fast doppelt so viele aggressive Akte, wie die einer Kontrollgruppe, die keine aggressives Verhalten beobachtete. Das menschliche Filmmodell hatte die stärkste Wirkung.

Experiment in drei verschiedenen Varianten (Ergebnisse?):

1.    Am Ende tritt eine zweite Person hinzu, die „Rocky“ für sein Verhalten lobt und ihn mit
       Süßigkeiten belohnt.

2.    Am Ende kommt ebenfalls die andere Person hinzu, tadelt jedoch „Rocky“ und bestraft ihn.
3.    Das Geschehen bleibt unkommentiert, keine weitere Person tritt auf.
Ergebnisse  
Nach Ansporn und Belohnung zeigten die Kinder einen deutlichen Anstieg der Gewaltbereitschaft.
1
. Besonders Mädchen zeigten vermehrt aggressives Verhalten gegenüber der Puppe nach der
    Belohnung. 
 

2. Kinder, die zuvor die Bestrafung Rockys gesehen hatten, waren deutlich weniger aggressiv.
3. Gruppe mit dem neutralen Ende zeigte ein ähnlich aggressives Verhalten wie die Gruppe, welcher das Lob gezeigt wurde.       (siehe auch weiter Forschungsergebniss im Unterrichtsprotokoll #4)


g) Suggestionsthese
- besagt, dass die Beobachtung von Mediengewalt beim Empfänger zur Nachahmungstat führt.
> Wird nicht mehr vertreten in der Wissenschaft.
- Einige Studien belegen jedoch, dass bei bestimmten Empfängern diese These durch Mediengewalt zutreffend ist.
- Beispiel: Veröffentlichung der Selbstmordziffer führt zu ansteigen der Selbstmorde: Auch "Werther-Effekt" genannt, Nachahmungen von Goethes Werk "Die Leiden des jungen Werthers"
Fazit: Gruppe stimmt teilweise zu, da es bei manchen Menschen zutrifft und bei manchen nicht

Exkurs
12.40 Uhr, Suizidforschung aufgrund der begonnenen Diskussion zum Thema aktive Sterbehilfe
-> Hier beginnt eine Diskussion zu einem aktuellen Thema: Aktive Sterbehilfe: Wann ist aktive Sterbehilfe gerechtfertigt? Beispiel: Ein Mensch wird durch eine Krankheit depressiv. Er wünscht sich den Tod. Anstatt dem Menschen aus der Depression zu helfen, verliert er durch Unterstützung seiner Selbstmordabsichten den Lebenswillen und möchte sterben.
Verengung des Denkens bei Suizid wird vorgestellt, weil es zum Thema passt.
Die Entwicklung eines suizidalen Gehirns
Zu Beginn hat der Mensch noch viele Perspektiven, irgendwann gibt es einen Sog, der Mensch sieht die Perspektiven nicht mehr, ihm gehen die Ideen aus. Es gibt Signale, die darauf hindeuten, wann ein Mensch Selbstmordgefährdet ist, wie der Verkauf persönlicher und wichtiger Gegenstände usw. . Wenn er eine schützende Umwelt hat (geschlossene Anstalt), fängt diese ihn auf, sie beschützen ihn und er überlebt. Im besten Fall kann die Verengung der Gedanken wieder (durch Therapie) erweitert werden.





Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen